21.04.—16.07.2020
Zeichnen
mit Ursula Döbereiner
Ausgangspunkt für die für künstlerische Auseinandersetzung in den Künstlerischen Grundlagen ist im SoSe 2020 die aktuelle Situation, in der wir jetzt alle gemeinsam stecken. Mit den täglichen Updates und Neubewertungen der Erkenntnisse zur Entwicklung der COVID-19-Pandemie ist unsere Gegenwart durch sich permanent verändernde und nicht mehr vorhersehbare Prozesse bestimmt. Die ungewisse Situation macht natürlich Angst, birgt aber auch aufregende Chancen: Im Modul »Zeichnen« werden wir unseren veränderten Alltag zeichnerisch untersuchen. Wir werden nach geeigneten Formaten, Medien und Strategien zum Zeichnen und nach Räumen suchen, in denen wir trotz physischer Trennung gemeinsam agieren können.
Anfangs haben wir vielleicht gedacht: Was machen denn die anderen? Drehe ich schon durch? Was machen meine Freund*innen? Soll ich mir einen Mundschutz nähen? Bin ich vielleicht schon immun? Kratzt es im Hals? Ach, ist doch egal! Wird danach alles anders sein? Verliere ich Zeit? Super, ich muss endlich nicht mehr raus. Wie lange wird das noch dauern? Kann ich den ganzen Tag im Schlafanzug bleiben? Bin ich süchtig nach Zahlen und Fakten? Wie kann ich Kontakt zu den anderen haben?
Wenn unser Modul beginnt haben sich voraussichtlich schon neue Kommunikationsformen etabliert. Wie Bewegen wir uns dann? Im Netz, in der Wohnung, draussen? Was hat sich alles verändert?
Das alles wollen wir im Medium Zeichnung untersuchen und festhalten. Mit Stiften auf Papier, mit dem Finger auf dem Ipad, mit der Maus oder Tastatur im Computer oder GPS-Aufzeichnung und was uns sonst noch alles dazu einfällt. Neben praktischen Übungen und der Einführung in verschiedene Zeichentechniken untersuchen wir das Potenzial von Zeichnung in unserer aktuellen Situation.